Klettern als Psychotherapie – in Bewegung mit sich selbst

In unserer Praxis bieten wir ein besonderes Gruppenangebot: Therapeutisches Klettern im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie. Die Kletterwand wird dabei zum Erfahrungsraum für psychische Prozesse – mit professioneller psychotherapeutischer und sporttherapeutischer Leitung, im sicheren Rahmen, mit Raum für Selbsterfahrung, Reflexion und Veränderung.

  • Was passiert beim therapeutischen Klettern?

    Klettern spricht Körper, Geist und Emotion gleichermaßen an. Es fordert Fokus, Selbstwahrnehmung, Mut – und erlaubt zugleich ganz neue Erfahrungen mit Kontrolle, Vertrauen, Abgrenzung oder Loslassen.

    In unserer Gruppentherapie nutzen wir diese Erfahrungen gezielt zur:
    Exposition gegenüber inneren Blockaden und Ängsten
    Förderung von Selbstwirksamkeit und Selbstwert
    Arbeit an Beziehungsmustern und Grenzen
    Reflexion über Stressverhalten, Druck, Leistung oder Hilflosigkeit
    Förderung von Achtsamkeit und Selbstfürsorge

    Die kletterbasierten Übungen werden therapeutisch gerahmt, in der Gruppe vorbereitet und reflektiert. Die Teilnahme erfolgt freiwillig und individuell angepasst – niemand muss „bis ganz oben“.

  • Wissenschaftlicher Hintergrund

    Therapeutisches Klettern wird zunehmend in der Psychotherapie eingesetzt, vor allem bei:

    Depressionen (Verhaltensaktivierung, körperbezogene Selbstwirksamkeit)
    Ängsten und Zwängen (Exposition in sensu/in vivo)
    psychosomatischen Beschwerden (Körperarbeit, Emotionsregulation)
    Selbstwert- und Beziehungsthemen (Gruppenerleben, Grenzerfahrung)

    Studien zeigen signifikante Effekte auf depressive Symptomatik und hohe Akzeptanz bei Patient*innen. In der kognitiven Verhaltenstherapie gilt es als methodenintegrativ einsetzbar, v. a. im Rahmen von Expositionsverfahren und achtsamkeitsbasierten Interventionen.

  • Aufbau und Rahmenbedingungen

    Setting: Psychotherapeutische Gruppentherapie (VT), Theorie in der Praxis und externe Expositionsübungen in der Kletterhalle

    Leitung: immer doppelte Gruppenleitung, bestehend aus einem erfahrenen Psychologischen Psychotherapeuten und einem erfahrenen Sport- und Bewegungstherapeuten mit Klettertrainerlizenz

    Teilnahme: nur nach Vorgespräch, maximale Gruppengröße je Durchgang: 6 Personen

    Ziele: Förderung von Emotionsregulation, Abbau von Ängsten, Selbstwirksamkeit, Verhaltensänderung

    Klettervorkenntnisse: nicht erforderlich – der Fokus liegt auf dem therapeutischen Bereich, nicht auf Sportklettern

Interesse?

Wenn Sie an einem Therapieplatz mit Schwerpunkt „therapeutisches Klettern“ interessiert sind oder im Rahmen Ihrer laufenden Therapie an der Gruppe teilnehmen möchten, sprechen Sie uns gerne an. Wir klären gemeinsam, ob das Angebot für Sie passend ist und welche Schritte zur Teilnahme notwendig sind.